Auf Grund der Anforderung bei technischen Zeichnungen an lange, gleichmäßige Linien entwickelte Pelikan schon früh (ab 1934) einen Federhalter, der Tusche in einer größeren Menge aufnehmen konnte und kontinuierlich an die Zeichenfeder abgab.
Der erste Tuschefüller GRAPHOS bestand aus einem Halter, dessen Schaft mit Tusche aufgefüllt werden konnte. Die Spitze endete in einem Röhrchen (genannt Auswerfer), das die verschiedenen Federn aufnehmen konnte. Hier stand eine Vielzahl an Federn je nach Verwendung zur Verfügung. Die Feder wurde durch den Zuführer, der durch den Auswerfer in den Halter reichte, mit Tusche versorgt. Damit der Halter mit Tusche gefüllt werden konnte, war der Zuführer aus dem Auswerfer herauszunehmen und dann die Tusche durch die Öffnung mit einer Pipette einzufüllen.
Die ersten GRAPHOS waren noch aus Ebonit gefertigt, das später durch Kunststoff ersetzt wurde.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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GRAPHOS | 1934-1969 | Stahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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8,8 g | 109,5 mm | 101,5 mm | 30 mm | 10 mm | 1,6 ml Tusche |
Als Unterscheidung zu den üblichen Grapohs Haltern hat dieses Exemplar ein metallisches Teil (ca. 7 mm breit), der dann in den Schaft aus Kunststoff übergeht. Dieses Metallteil ist nicht etwa nur ein Zierring, sondern massiv. Während bei den bisher bekannten Graphos der Schaft bis zum Ende als Tintenvorratsbehälter dient, endet dieser bei diesem Füller in dem Metallteil. Ein runder Metalldorn stellt dann die weitere Verbindung zum Schaftende aus massivem Kunststoff her. Die Tiefe des Tintentanks reduziert sich somit von 69 mm auf 21 mm, die Tintenaufnahme von 1,6 ml auf 0,5 ml.
Die rotring-Werke Riepe KG in Hamburg waren ursprünglich 1928 durch Wilhelm Riepe und Erich Barthe gegründet worden. Nach dem Erfolg des Tintenkuli als Schreibgerät wurde mit dem Rapidopraphen im Jahr 1956 der Tintenkuli weiterentwickelt. Nun floss für technische Zeichnungen statt Tinte Tusche durch das Röhrchen. Anfang der 70er Jahre steigt Pelikan in das Familienunternehmen ein und übernimmt 50% Anteil an der Firma. Rotring baut seine Produktpalette mit dem GRAPHOS aus. Nachdem Pelikan 1982 einen Vergleich anmelden musste, wurde der Firmenanteil von rotring an das Familienunternehmen zurückgegeben.
Der rotring GRAPHOS stellte eine Weiterentwicklung des Pelikan GRAPHOS dar. Das Griffstück lässt sich vom langen Schaft trennen. So konnte es nun in einen Zirkelansatz eingeschraubt werden.
Diese neue Form des GRAPHOS wurde nur über rotring in Deutschland und Europa vertrieben. Das baugleiche Modell für den amerikanischen Kontinent wurde unter dem Namen GRAPHOS GE1 durch die Pelikan-Werke in Mexiko produziert.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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GRAPHOS | Stahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,7 g | 129 mm | 107 mm | 33 mm | 10,5 mm | 0,5 ml |
Eine Weiterentwicklung des GRAPHOS wurde in den Pelikanwerken von Mexiko hergestellt. Die Funktion mit Auswerfer zur Aufnahme der Federn und Zuführer der Tusche war unverändert. Es gab nun aber Zuführer in 3 Zuflußstärken: schwacher, mittelstarker und starker Zufluß. Neu war die Trennung des langen Schaftes vom Griffstück. Durch das herausgedrehte Griffstück zeigt sich nun der Behälter zur Aufnahme der Tusche.
Der GRAPHOS GE 1 wurde vermutlich nur im amerikanischen Raum vertrieben.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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GRAPHOS GE 1 | Stahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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9,7 g | 129 mm | 107 mm | 33 mm | 10,5 mm | 0,5 ml |
Mit Einführung der Patronen wurde auch der GRAPHOS grundlegend neu entwickelt. Der Schaft konnte 2 Tuschepatronen aufnehmen. Statt einer Feder wurde eine Düse auf das vordere Ende des Schaftes (genannt Mundstück) aufgeschraubt. So konnte ohne viel Aufwand schnell ein Wechsel der Düsen vorgenommen werden. Hier standen viele verschiedene Düsen zum Schreiben oder Zeichnen der Linien zur Verfügung.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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GRAPHOS G2 | 1960-1981 | Stahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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14,2 g | 130,5 mm | 117 mm | 62 mm | 11 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Eine Weiterentwicklung des GRAPHOS G2 war der 'Pelikan-technos'. Die wesentliche Verbesserung stellte der Reinigungsdraht innerhalb des thermic-Reglers dar. Er verhinderte, dass das Mundstück, das die aufgeschraube Düse aufnahm, durch trocknende Tusche verstopfte.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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technos | 1969- | Stahl |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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14,2 g | 138 mm | 121,5 mm | 64,5 mm | 12 mm | 2 x 0,8 ml (Patrone) |
Während man beim Pelikan technos noch die Düsen austauschen musste, wenn die Linienstärke gewechselt werden sollte, ist nun bei den Tuschezeichnern E-Technik für jede Strichstärke ein eigener Halter vorhanden. Die Befüllung mit Tusche erfolgt nicht mehr durch auswechselbare Patronen, sondern mit einem transparenten Kunststofftank, der direkt nachgefüllt werden kann. Die Düsen erlauben ein präzises Zeichnen und Schreiben in der jeweiligen Strichstärke.
Der Einsatz von Tuschefüllern in technischen Berufen ist heute durch Computerprogramme (CAD) erstellte technische Zeichnungen weitestgehend ersetzt worden.
In Spanien wurde in den 1990er Jahren eine Stiftebox ET/2500 (Estuche technico escolar) "für technisches Zeichen in der Schule" von Pelikan vertrieben. Darin befinden sich drei Tuschezeichner Pelikan E-Technik. Zu der Stiftebox gehört u.a. auch ein gelber Füller mit Dauerfeder, wie er auch hier wiedergegeben wird.
Ursprünglich hatte die Firma Laurin aus Waiblingen mit ihren einfachen und preiswerten Schreibgeräten den Schülermarkt in Spanien erobert. Anfang der 1970er Jahre wird Laurin durch Pelikan übernommen. Lange Zeit werden dann Schreibgräte weiter unter dem Namen Laurin mit dem Zusatz ‚ein Artikel von Pelikan' vertrieben, bis auch der Name Laurin durch den Namen Pelikan ersetzt wird. In den Werken Waiblingen wurden aber nie eigene Schreibgeräte gefertigt. Überwiegend wurden sie im Auftrag von Laurin und später Pelikan durch die Firma Mutschler in Heidelberg hergestellt.
So finden sich baugleiche Modelle ohne Herstellerangaben, die nur geringfügig (Clip und Bezeichnung der Zeichenstärke) voneinander abweichen (siehe Bild) oder auch ein weitgehend baugleicher Tuschezeichner von der Firma Reform. Reform ist das Tochterunternehmen von Mutschler, unter deren Namen eigene Produkte vermarktet werden.
Modell | Produktionszeitraum | Feder |
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E-Technik |
Gewicht | Gesamtlänge | Länge des Schafts | Länge der Kappe | Durchmesser | Tintenmenge |
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11,1 g | 126,5 mm | 102 mm | 34 mm | 11,5 mm | 0,5 ml |
Für einen interessanten Austausch die Foren: Penexchange (deutschsprachig) oder The Fountain Pen Network - FPN (englischsprachig).